Sammlung Kinetik
Die Entwicklungsgeschichte der kinetischen Kunst ist in Gelsenkirchen mit über 80 Werken internationaler Positionen in einer herausragenden Bandbreite zu erleben: von den Anfängen der Op-Art, über licht- und bewegungskinetische Objekte bis hin zu Werken, welche die Betrachter:innen direkt mit einbeziehen. Viele Objekte der kinetischen Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen dürfen berührt oder durch die Besucher:innen aktiviert werden: ein Kunsterlebnis für Jung und Alt, das alle Sinne anspricht.
Künstler:innen wie Jesús Rafael Soto und Yaacov Agam erproben in den 1950er Jahren die Wirkung von Vibrations- und Bewegungsstudien in ihren Reliefbildern. Etwa zur gleichen Zeit verändern die Künstler der Gruppe Zero – Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker – den Bildträger durch die Ergänzung neuer Materialien und erzeugen so ein facettenreiches Licht- und Schattenspiel auf der Bildfläche. Manuell erzeugte Bewegungseffekte bei Werner Bauer und Martin Willing stehen in der Sammlung neben einer Vielzahl motorbetriebener oder digital programmierter Objekte. Diese demonstrieren die anhaltende Offenheit von Künstler:innen wie Peter Vogel, Walter Giers oder der Gruppe B1 gegenüber industrieller Entwicklung und technologischer Innovation. Die Gelsenkirchener Rolf Glasmeier und Günter Tollmann profitieren enorm von der Dynamik der Kunststadt Gelsenkirchen in den 1960er und 1970er Jahren und setzen in Spielplastiken, beweglichen Skulpturen und Kunstwerken im Außenraum neue Akzente in der kinetischen Kunst.