Sammlung Grafik
Die grafische Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen bildet mit mehr als 3000 Blättern eine zentrale Abteilung des Hauses. Druckgrafiken sowie Zeichnungen und Aquarelle aus mehreren Jahrhunderten gewähren vielschichtige Einblicke in das große Spektrum des Mediums. Die älteste Radierung von 1504 geht auf Albrecht Dürer zurück und bildet mit einem Blatt von Rembrandt den historischen Kern des Bestands.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Druckgrafiken und Handzeichnungen des Expressionismus, die das Konvolut an Gemälden und Skulpturen aus dieser Zeit stimmig ergänzen. Herausragend sind in diesem Zusammenhang zahlreiche Mappenwerke mit thematischen Zyklen von Künstler:innen wie Ernst Barlach, Marc Chagall, Oskar Kokoschka und Käthe Kollwitz. Von Pablo Picasso besitzt das Kunstmuseum Gelsenkirchen unter anderem den Aquatinta-Zyklus La Tauromaquia (1959), der dem spanischen Stierkampf gewidmet ist. Aber auch der französische Karikaturist Honoré Daumier, scharfzüngiger Kommentator von Politik und Gesellschaft im 19. Jahrhundert, ist mit mehreren Mappenwerken und Einzelblättern vertreten. Zentralen Stellenwert in der grafischen Sammlung hat der in Gelsenkirchen geborene Künstler Anton Stankowski. Für die Entwicklung der konkreten Kunst ebenso wie für das moderne Grafikdesign setzte Stankowski, der in den 1970er Jahren u.a. das Logo der Deutschen Bank schuf, wesentliche Impulse, indem er in seinem Werk freie und angewandte Bereiche der Kunst verband.